» Simon Pearce - "Allein unter Schwarzen"


Allein unter Schwarzen

 

Simon Pearce ist Schauspieler, Comedian, Kabarettist – und schwarz. Zumindest was seine Hautfarbe angeht, denn sobald der sympathische Kerl auf der Bühne zu Sprechen beginnt, weiß man, da steht ein Bayer, ein Urbayer. Und diese Mischung hat das Ergebnis, dass sein Programm auf den deutschen Comedybühnen mit viel Humor und Ironie das Publikum durchs Lachen zum Nachdenken anregt. Denn seine Witze sind natürlich ziemlich witzig, aber eigentlich auch mit viel Tragischem bestückt – eine Gratwanderung, die der Münchner gekonnt meistert. Als Sohn der bayerischen Volksschauspielerin Christiane Blumhoff ist der Deutsch-Nigerianer in Puchheim bei München aufgewachsen, wo er schon in seiner Jugend auf der Bühne und vor der Kamera stand und Erfahrungen im Rampenlicht gesammelt hat. Sein erstes Soloprogramm „Allein unter Schwarzen“ karikiert das Leben als Schwarzer mitten im tiefsten, schwarzregierten Bayern und machte Simon Pearce auch über die bayerischen Grenzen hinaus bekannt, zum Beispiel in den Sendungen StandUpMigranten, Nightwash oder dem Quatsch Comedy Club. Seine stärkste Waffe ist ganz einfach der entwaffnende Humor, der hervorragend wirkt, wenn er Geschichten aus seinem Leben zum Besten wieder gibt, in denen er auf interessanteste Weise mit seiner Hautfarbe, offenem und verstecktem Rassismus sowie übertriebener political correctness konfrontiert wurde. Humorvoll, ein bisschen böse, aber nie bösartig – oder wie die Süddeutsche Zeitung auch schon bemerkte: „Schwarzer Humor!“ – so lässt sich Simon Pearce sehr gut beschreiben, der Gesellschaftskritik nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit einem Augenzwinkern und viel Ironie übt. Und wundern Sie sich nicht, wenn auch Ihnen das Lachen mal im Halse stecken bleibt, dass kann bei den tragikomischen Anekdoten von Simon Pearce durchaus mal passieren.